Viele berühmte Männer im 18. und 19. Jahrhundert waren Mitglieder in Freimaurerlogen, so Ludwig Bechstein, Alfred Brehm (Zoologe), Marschall Blücher (Bezwinger Napoleons bei Waterloo), Matthias Claudius, Giacomo Casanova, Samuel Colt, Davy Crockett und Jim Bowie (mit anderen Brüdern Verteidiger des Alamo in Texas), Arthur Conan Doyle (Sherlock Holmes), Alexandre Dumas, Johann Gottlieb Fichte, Johann Wolfgang von Goethe, Gneisenau, Haydn, Hahnemann (Begründer der Homöopathie), Hardenberg, Herder, Heinrich Heine, Franz Liszt, Lortzing, Mozart, Horatio Nelson, Alexander Puschkin, Heinrich Schliemann (Entdecker von Troja), Jonathan Swift (Gullivers Reisen), Mark Twain (Huckleberry Finn), Kaiser Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich (als Kronprinz Ordensmeister der Großen Landesloge) sowie eine ganze Reihe amerikanischer Präsidenten.
Freimaurer gibt es fast auf der ganzen Welt. Eine „Weltfreimaurerei“ mit internationaler Leitung gibt es jedoch nicht. Freimaurer fühlen sich verbunden durch eine gemeinsame Lebenseinstellung, gleiche Ziele und Ideale. Sie bilden so eine weltumspannende „Bruderkette“. So viel Zusammenhalt und Gedankenfreiheit anderen gegenüber führt dazu, dass Freimaurerei in Diktaturen (so bei uns während der Nazi-Herrschaft und in der DDR) meist sofort verboten wird. Alle modernen demokratischen Verfassungen der Welt – auch unser Grundgesetz – sind von freimaurerischen Gedanken und Prinzipien beeinflusst.
Viele Freimaurer engagierten sich für die Freiheit, ohne dass die Logen selbst aber Politik gemacht hätten. Zunächst waren um 1776 in Nordamerika viele Freimaurer an der Revolution gegenüber England beteiligt. Die erste amerikanische Loge wurde 1733 in Massachusetts gegründet. Die Bostoner St. Andrews Lodge, unter der Ägide der Großloge von Schottland. hatte Mitglieder wie John Hancock und Paul Revere. In der Nacht der Boston Tea Party, dem Auslöser der späteren Ereignisse, fand eine reguläre Logenzusammenkunft statt. an der nur 5 statt der sonst regelmäßig über 20 Brüder teilnahmen. Die abwesenden Brüder waren anderweitig im Hafenbecken mit dem Löschen von Tee beschäftigt.
Das Oberkommando der Kontinentalarmee wurde von Freimaurern beherrscht; praktisch alle waren Logenmitglieder. Es gab ja außer den Logen mit ihren Verbindungen sonst auch wenig überregionale Strukturen unter den Kolonisten in den englischen Kolonien. Der erste Präsident, Br. George Washington, nahm die Grundsteinlegung für das Capitol in freimaurerischer Bekleidung vor. Er und seine Nachfolger leisteten ihren Amtseid bis in das 20. Jahrhundert hinein auf die gleiche Bibel, die aus einer New Yorker Loge stammte. Er und viele andere Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung waren Freimaurer. Diese ganze Erklärung ist erfüllt von aufklärerischem und auch von freimaurerischem Geist: „Wir erachten es als selbstoffenbare Wahrheit, dass alle Menschen gleich geschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt sind; dass zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehöre; dass, diese Rechte zu sichern, Regierungen unter den Menschen eingesetzt sind, welche Ihre gerechten Befugnisse von der Einwilligung der Regierten ableiten, dass, so oft eine Regierungsform gegen diese Ziele zerstörend wirkt, es das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen, eine neue Regierung einzusetzen und sie auf solche Grundsätze zu bauen, ihre Befugnisse solcherart einzurichten, als sie ihm am meisten geeignet erscheint, seine Sicherheit und sein Glück zu bewirken.“
Etwas später waren in der geistigen Vorbereitung der französischen Revolution von 1789 viele Freimaurer maßgeblich beteiligt. Das waren zum Beispiel Brüder wie Benjamin Franklin, der amerikanische Botschafter in Paris. Er war gleichzeitig von 1779 bis 1782 Logenmeister der berühmten Loge „Les Neufs Soeurs“ und schon bei der Aufnahme von Voltaire in diese Loge 1778 dabei. Ebenso der Marquis de Lafayette, der schon in Nordamerika als General für die Freiheitsbewegung eine wichtige Rolle gespielt hatte. Auch George Danton war Mitglied einer Pariser Loge, ebenso Jean Paul Marat, der schon 1774 in einer Londoner Loge aufgenommen worden war. Es gab zu dieser Zeit 629 Logen in Frankreich, davon 65 in Paris.
Die berühmte Erklärung der Menschenrechte vom 13. Dezember 1791 wurde zuerst in einer Freimaurerloge in Aix-en-Provençe ausgearbeitet. Sie lautet: „Alle Menschen sind von Natur frei und unabhängig. Jede Regierungsgewalt gehört allein dem Volk, die Behörden sind weiter nichts als die Bevollmächtigten und Diener desselben und ihm zu jeder Zeit verantwortlich.“ Auf Initiative von Marquis de Lafayette wurde diese Erklärung von der Nationalversammlung angenommen.
Die Mehrheit der Freimaurer zur Zeit der französischen Revolution waren Royalisten und für Reformen auf einem konstitutionellen Weg, ähnlich wie zu dieser Zeit schon in England. Sie wollten eine auf Freiheit und Gleichheit der Rechte gegründete Ordnung. Eine große Zahl von Freimaurern saß in den Generalstäben. Die Freimaurerei als Organisation – die einzelnen Logen oder die Großloge – unternahm aber nichts, um die Revolution zu organisieren. Was dann ab 1791 und danach in Frankreich folgte, hatte nichts mehr mit den Ideen der Freimaurerei zu tun. Von 1792 an gab es für einige Jahre keine Arbeit des Großorients – also der Großloge – mehr. Die Zahl der Freimaurer, die auf der Guillotine ihr Leben ließen, war sehr beträchtlich.
In Südamerika wurden Freimaurer zu den Trägern der Unabhängigkeitsbewegung von Spanien, so die BBr. Simon Bolivar und José de San Martin.
Auch in Italien wurde die nationale Einigungsbewegung von Br. Giuseppe Garibaldi und anderen Brüdern zum Erfolg geführt. Man kann zwar sicher nicht sagen, dass all diese Brüder sich eingemischt haben, nur weil sie Freimaurer waren. Keine Loge schreibt ihren Brüdern vor, was sie konkret zu tun und zu lassen haben. Sicher hat aber eine freimaurerische Grundhaltung ihr Denken und Handeln im praktischen Leben beeinflusst. Nicht verschwiegen werden sollen auch Brüder, die nach heutigen Maßstäben sicher nicht immer der Freimaurerei gerecht geworden sind, so Hjalmar Schacht und Cecil Rhodes. Manche ihrer Handlungen sind wohl nur aus der jeweiligen Zeit heraus zu verstehen.
Hier noch eine Auswahl von bekannten Freimaurern aus dem 20. und 21. Jahrhundert: Salvadore Allende, Louis Armstrong, Kemal Atatürk, Edwin Aldrin, Count Basie, Eduard Benesch, Irving Berlin, Karlheinz Böhm, Holger Börner, Marc Chagall, Charlie Chaplin, Winston Churchill, André Citroën, Thomas Dehler, Duke Ellington, Douglas Fairbanks, Alexander Fleming, Henry Ford, Clark Gable, John Glenn, Oliver Hardy, Hussein I. von Jordanien, Melvin Jones, Julius Leber, Charles Lindbergh, Graf Luckner, Fritz Muliar, Eddie Murphy, Carl von Ossietzky, Prinz Phillip, Theodore und F.D. Roosevelt, Telly Savalas („Kojack“), Axel Springer, Gustav Stresemann, Kurt Tucholsky, John Wayne, Peter Weck, Oscar Wilde, Billy Wilder, Steve Wozniak (Apple- Mitgründer), Helmut Zilk.
Schon 1737 wurde die erste deutsche Freimaurerloge in Hamburg gegründet. Im Jahr 1770 wurde die „Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ (Freimaurerorden) gegründet. Erst 1958 wurde mit der Gründung der Vereinigten Großlogen eine gemeinsame Dachorganisation aller deutschen Großlogen geschaffen. Die Logen unterliegen als eingetragene Vereine dem Vereinsrecht.
Es gibt heute etwa 5 Millionen Freimaurer, davon allein etwa 2 Millionen in den USA. In Deutschland sind unter den Vereinigten Großlogen der Freimaurer von Deutschland etwa 15.500 Brüder (2016) in ca. 485 Logen zusammengefasst.
Vor der so genannten „dunklen Zeit“ um 1930 gab es noch rd. 80.000 Brüder Freimaurer in Deutschland. Spätestens 1935 war die Freimaurerei verboten.
Nach dem 2ten Weltkrieg kamen Ende der 40er Jahre nur etwa 5.000 Brüder in Logen in Westdeutschland und West-Berlin wieder zusammen. Noch in den 1980er Jahren gab es etwa 20.000 Brüder in Deutschland, die sich nach dem Ende des Kalten Krieges durch die Demilitarisierung der amerikanischen und englischen Truppen mit dem Wegzug vieler amerikanischer und englischer Freimaurerbrüder wieder deutlich reduzierte.
Irreguläre (d. h. nicht von der englischen Großloge UGLE anerkannte) sogenannte Freimaurerlogen spielen zahlenmäßig in Deutschland mit ca. 500 bis 1.000 Mitgliedern nur eine kleine Rolle.
Die Große Landesloge mit ca. 3.500 Mitgliedern ist heute die zweitgrößte Großloge innerhalb der Vereinigten Großlogen.