Das 18. Jahrhundert, im engeren Sinn der Zeitraum von der englischen Revolution 1688 mit dem Übergang von der absoluten zur konstitutionellen Monarchie, bis hin zur französischen Revolution von 1789 bis 1793, wird im Allgemeinen als Zeitalter der Aufklärung bezeichnet.
Kaum eine geistesgeschichtliche Epoche hat das Denken der Menschen und ihre Vorstellungen so grundlegend und nachhaltig verändert wie die Aufklärung. Keine hat sich aber auch so sehr darum bemüht, die Menschen über Ihre Erkenntnisse zu unterrichten und ihnen verständlich zu machen, damit sie ihr Leben danach einrichten und einordnen können. Es war eine gesellschaftliche und philosophische Reformbewegung, die bis heute unser Weltbild prägt.
Im Mittelalter waren die Freimaurer noch eine brüderliche Gesellschaft von Werkmaurern auf religiöser Grundlage gewesen. Wegen des Rückgangs der Kirchenbauten ab dem Ende des Mittelalters gab es immer weniger Steinmetzen in den Logen. In England gab es zwar verhältnismäßig mehr Werkmaurer als auf dem Kontinent, aber trotzdem mussten die Pensionskassen der Organisation gefüllt werden.
Das Steinmetzhandwerk hatte immer noch ein hohes Prestige in der Öffentlichkeit, da sie wegen der internationalen Verbindungen nicht provinziell war und sich mit einer lockeren und toleranten Haltung stark von dem vorherrschenden englischen Puritanismus im 16. und 17. Jahrhundert abhob.
So wurden dann immer mehr „Accepted Masons“ oder angenommene Maurer als neue Mitglieder akzeptiert. Das waren Männer, die als Offiziere, Beamte und Künstler meistens keinen handwerklichen Beruf ausübten. Aus den Urkunden und Eintragungen geht hervor, dass so immer mehr Nichtwerkmaurer aus meist gebildeteren Ständen den Logen beitraten.
Im 17. Jahrhundert tauchten nun immer mehr die spekulativen „Gesellschaften der neuen Steinmetzbruderschaften“ auf, die das alte Brauchtum zu neuen Zwecken wieder aufleben ließen. Es entwickelte sich die philosophische, spekulative Society mit ihren humanitären Zwecken und ihren rituellen und symbolischen Mitteln.
Es finden sich einige Zeitungsartikel aus dieser Zeit, in der die Trinksitten der Freimaurer angeprangert werden. Und tatsächlich nimmt die Geselligkeit, besonders das gesellige Zusammensein nach einer Logenarbeit, heute immer noch einen großen Raum im Logenleben ein. Bei regulären Tafellogen werden viele Trinksprüche abgehalten und mit Wein oder Wasser bekräftigt.
Die erste Großloge der Welt wurde schließlich 1717 in London von 4 alten Werklogen gegründet. Danach nahm die Freimaurerei einen gewaltigen Aufstieg im 18. Jahrhundert und verbreitete sich sehr schnell in der ganzen Welt.
Beide – die Aufklärung und auch die Freimaurerei – entwickelten sich sehr stark, und das in etwa auch zur gleichen Zeit. Sie beeinflussten und befruchteten sich gegenseitig und hatten viele Gemeinsamkeiten.
Der Begriff „Aufklärung“ taucht zum ersten Mal 1691 in Verbindung mit der „Aufklärung des Verstandes“ auf. Erst im 18. Jahrhundert wird es zu einem Modewort, es wird das „Siècle des Lumières“ oder das „Age of Enlightenment“. Die Grundlagen wurden schon früh von verschiedenen Philosophen gelegt, die man als Wegbereiter der Aufklärung bezeichnen kann.
Da ist zunächst der Rationalismus (lat. Ratio = Vernunft), formuliert von René Descartes, der von 1596 bis 1650 lebte. Er wird auch als Vater der modernen Philosophie bezeichnet. Nebenbei war er ein bedeutender Mathematiker. Sein berühmtester Satz ist: „Cogito, ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“). Er wollte damit ausdrücken, dass alle unsere Erkenntnisse dem methodischen Zweifel unterliegen. Nur dieser eine Satz wäre zweifelsfrei. Außer Zweifel stehend und wahr kann danach nur das sein, was klar und deutlich erkannt werden kann.
Als eigentlicher Begründer der neuzeitlichen Aufklärung gilt aber John Locke (1632 bis 1704), der den so genannten Empirismus begründete. In seinem Hauptwerk von 1690 „Versuch über den menschlichen Verstand“ erkennt er, dass die einzige und objektive Erfahrungsquelle für uns Menschen unsere äußeren Sinneseindrücke aus Augen, Ohren, Nase usw. sind, und erst daraus unser Gehirn innere Erfahrungen – die Reflektionen – entwickelt, die dann aber schon wieder subjektiv sein müssen.
Gleichzeitig entwickelt er die These, dass der Staat kein Recht habe, über Leben und Tod seiner Bürger zu verfügen. Außerdem haben die Menschen ein Widerstandsrecht, wenn sich der Herrscher verfassungswidrig verhält.
John Locke legt auch den Grund für das Prinzip der Gewaltenteilung: Die gewählten Vertreter des Volkes sollen die Gesetze beschließen, der Herrscher habe sie auszuführen. Außerdem habe der Staat die Freiheit, die Gleichheit und das Eigentum zu garantieren.
Erst sehr spät, nämlich 1784, formuliert Immanuel Kant in seinem Aufsatz „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung“ die berühmteste Definition des Begriffes Aufklärung: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
Ausgangslage vor der Verbreitung der Aufklärung war der in Europa verbreitete Absolutismus, also die uneingeschränkte Herrschaft von Kaisern und Königen. Diese Herrscher verstanden sich seit dem frühen Mittelalter als Herrscher von Gottes Gnaden. Kein Bauer – und kein Bürgerlicher hatte ihnen dreinzureden. Bauern waren übrigens in Schleswig-Holstein bis etwa 1792 fast alle Leibeigene, also Sklaven. Das Schimmelmannsche Sklavenhandelsverbot trat erst 10 Jahre später in Kraft. Die Fürsten bestimmten die Steuern und welche Kriege zu führen waren. Sie hatten eine absolute Macht über Leben und Tod ihrer Untertanen. Die große Mehrheit der Menschen lebte im Elend.
Die Gesellschaft im 17. und im 18. Jahrhundert war aber schließlich in Bewegung geraten. Gab es im Mittelalter noch das traditionelle Ständeschema sowohl in rechtlicher als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, so geriet das Ganze immer mehr in eine Schieflage. Das Bürgertum wurde wirtschaftlich immer stärker, während der Adel verarmte, da die Landwirtschaft eine immer kleinere Rolle spielte. Die Spannungen untereinander nahmen zu.
Während der Adel nur etwa 1 bis 4 % der Bevölkerung stellte, wurde das Bürgertum nicht zuletzt aufgrund der Entwicklungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik immer zahlreicher und auch immer selbstbewusster.
Zunächst verstand sich Aufklärung als eine bewusste, programmatische Aktion zur „Verbesserung des Verstandes“ und zur Förderung der Vernunft auf allen Gebieten. Dazu sollten Vorurteile, Schwärmerei und Fanatismus, also die herrschende Unvernunft, bekämpft werden. Von einer Herrschaft der Vernunft erwartete man auch eine bessere Moral sowie Glück und Freiheit. Glücklichere und freiere Menschen sollten auf der Welt leben.
Es gab verschiedene Orte, wo sich die Gedanken der Aufklärung verbreiteten. Die Kaffeehäuser kamen auf, gleichzeitig gab es ja noch kein Fernsehen, und gesellschaftliche Abendveranstaltungen – die so genannten „Soirées“ – nahmen eine wichtige Rolle ein. Hier wurde Musik gemacht, Lesungen veranstaltet und über die neuesten Entwicklungen geplaudert.
Aufgeklärte Lebens- und Denkformen wurden jedoch in Freimaurerlogen besonders gepflegt. Hier gab es ja keine scharfen Trennlinien zwischen Adel und Bürgerlichen mehr. Alle waren Brüder und damit gleich. Dies bedeutete natürlich für den traditionsbewussten Adel eine Bedrohung, der seine alten Rechte dahinschwinden sah. Der Adel untergliederte sich in den konservativen so genannten „Schwertadel“, der sich auf das Mittelalter zurückführte, und den so genannten „Amtsadel“, der sich meist später durch eine einflussreiche Beraterstellung bei Hofe den Adelstitel verdient hatte. Es gab starke Rivalitäten zwischen diesen beiden Adelsabteilungen.
Innerhalb der Freimaurerei gab es sehr viele bürgerliche Brüder, die ausgesprochene Vertreter der Aufklärung waren. Viele Vertreter des „Amtsadels“ traten jedoch auch stark für die Ideale der Aufklärung ein, anders als die auch, aber weniger vertretenen Adeligen des „Schwertadels“.
Die Freimaurerei hat im Zeitalter der Aufklärung keine unbedeutende Rolle gespielt und ist ihrer Rolle als fortschrittliche, gestaltende Kraft gerecht geworden, die der Br. Gotthold Ephraim Lessing so beschreibt: „Freimaurerei ist ihrem Wesen nach ebenso alt wie die bürgerliche Gesellschaft. Beide konnten nicht anders als miteinander entstehen – wenn nicht gar die bürgerliche Gesellschaft nur ein Sprössling der Freimaurerei ist.“
In einer Zeit des Übergangs zur modernen Gesellschaft, die von politischem und religiösem Streit bestimmt war, hat die Freimaurerei Schranken zwischen den Menschen, den Völkern und auch den verschiedenen Konfessionen abgebaut.
Es wird immer noch bei uns mehr das Gemeinsame als das Trennende betont. Die Freimaurerei ist eine Synthese aus den vielfältigen Ideen und Erkenntnissen, die durch Erschütterungen in der Religion, Philosophie, Wissenschaft, Kultur, Gesellschaft und Politik der westlichen Welt hervorgebracht wurde. Sie diente in dieser Zeit als eine Art Bindemittel, das die unterschiedlichen Elemente und Bestandteile einer zerrissenen Welt und einer zersplitterten Weltanschauung zusammenhielt.
Von den Gedanken der Aufklärung begeisterte Männer strömten in die Logen. Hier fand man sich über alle trennenden gesellschaftlichen und religiösen Schranken hinweg zusammen, um als bloße Menschen am Gerüst einer moralischen und internationalen Gemeinschaft zu arbeiten.
Der Bruder war innerhalb der Loge kein Untertan mehr, sondern Mensch unter Menschen. Er dachte, plante und handelte in der Loge als freier Mann. Das war nur möglich in einem Bereich, der dem Einfluss der herrschenden absolutistischen Staatsgewalt als auch den kirchlichen Instanzen entzogen war – eine geschlossene Gesellschaft eben. Die Verschwiegenheit schützte die Brüder vor dem Zugriff des absolutistischen Staates und schloss die Mitglieder zu einer festen brüderlichen Gemeinschaft zusammen.
In der Loge wurde zuerst die Idee der bürgerlichen Freiheit in einem eng umgrenzten Bereich verwirklicht. Die Ideen der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit faszinierten damals die Menschen. Der Abbau der Standesschranken, die Selbstbefreiung des Menschen durch Erkenntnis und Wissen, beides erprobt in der geschlossenen und geschützten Loge, aktivierte viele Freimaurer, sich für eine bessere und menschlichere Welt einzusetzen.
Tief mit der Aufklärung verbunden ist auch die Vorstellung, dass man durch Erziehung zum richtigen Gebrauch der Vernunft kommen kann, ein Gedanke, den wir als Grundlage der modernen Freimaurerei wiederfinden. Das 17. Jahrhundert war gesellschaftlich in England sehr turbulent. Politische und religiöse Gruppen kämpften gegeneinander. Neben der Anglikanischen Staatskirche kamen die Presbyterianer, Puritaner und andere protestantische Gruppen auf.
Die Loge war, nicht nur in dieser Zeit, ein Ort, wo Brüder mit ihren unterschiedlichsten Überzeugungen auf der Grundlage der Toleranz zusammen kommen konnten.
Aus der Selbsterkenntnis, dass man selbst unvollkommen ist, sollten die Toleranz und der Respekt anderen gegenüber erwachsen. Aber auch Freimaurer sind nicht weltfremd und wissen natürlich, dass die Grenzen unserer Toleranz bei der Intoleranz von einseitigen Fanatikern gesetzt werden müssen.
Die Freimaurerei ist kein philosophisches System, sondern ein Verhaltensmuster für eine ideale menschliche Gemeinschaft. Sie versucht, eine gemeinsame, integrierende Basis für Menschen zu schaffen, die sich sonst nie begegnet wären. Die gedankliche Basis, also das freimaurerische Menschenbild, ist eben wesentlich anders als philosophische und politische Systeme oder Religionen. Diese grenzen sich meistens doch sehr gegeneinander ab, betonen die Gegensätze und trennen so ihre Umwelt in Anhänger und Gegner.
Toleranz ist daher eine wichtige Grundlage der Freimaurerei, die ihr später viele Gegner einbrachte, die die Welt in Freunde und Feinde – in Schwarz und Weiß – eingeteilt wissen wollten. Alle totalitären Regime haben die Freimaurerei deswegen stets bekämpft. Gegenüber dem rein aufklärerischen Gedanken des Rationalismus, der später im 19. und 20. Jahrhundert in sehr einseitiger Auslegung zu schweren Entgleisungen in verschiedenen -Ismen (Faschismus, Kommunismus) geführt hat, versuchte die Freimaurerei immer schon darüber hinaus, auch die Urteilskraft der Gefühle und eine gewisse Spiritualität mit zu berücksichtigen.
Aufklärung im freimaurerischen Sinn ist eine nie abgeschlossene und nie abzuschließende immerwährende Aufgabe und ein Denkprinzip. Sie richtet sich gegen angemaßte Autorität und Vorurteile, gegen Irrationalismus und Aberglaube, gegen Verabsolutierungen und Ideologien, gegen Dogmen und absolute Wahrheiten.
Auch hier muss der mittlere Weg gefunden werden zwischen einseitigem Rationalismus und blinder Hingabe an mystische Verworrenheit. Immer wieder tauchen falsche Wahrheiten und neue einseitige Ideologien auf. Verantwortliches Selbstdenken ist daher gefordert, um geistige und reale Hindernisse im Sinne einer Selbstaufklärung wegzuräumen. Aufklärung soll die Vernunft auf allen Gebieten fördern und Vorurteile und Fanatismus abbauen.
Dass auch heute noch irrationale Gedanken die Welt bewegen, zeigen zum Beispiel Umfragen, dass zwischen 35 und 62 % aller Amerikaner glauben, dass Außerirdische auf der Erde gelandet seien. Ebenso ist in einigen amerikanischen Bundesstaaten die Evolutionslehre nach Darwin verboten, weil sie angeblich der Bibel widerspricht. Die Aufklärung ist also auch heute noch ein aktuelles, immerwährendes Thema, um das sich viele Brüder Freimaurer immer wieder bemüht haben und es weiter tun.
Die freimaurerische Idee ist nicht fest definiert, es gibt kein praktisches Programm im Sinne eines Manifestes oder Parteiprogramms. Die Freimaurerei ist ja auch keine Kirche oder Sekte und enthält sich als Organisation grundsätzlich politischer Aussagen. In der Hauptsache gibt es jedoch eine Art freimaurerisches Gesetzbuch: „Die Alten Pflichten von 1723“5, das der Bruder und Reverend James Anderson im Auftrag der ersten Großloge auf der Grundlage alter mittelalterlicher Zunftschriften ausgearbeitet hat. Aus dem Mittelalter sind einige dieser englischen Urkunden noch heute vorhanden, die unter dem Begriff „Constitutionen“ bekannt sind. Das älteste ist das so genannte Regius- oder Halliwell-Manuskript aus der Zeit um 1390. Das Cooke- Manuskript stammt aus der Zeit um 1430 bis 1440 und geht ebenso wie andere Handschriften auf ältere Originale zurück. Beide werden heute im Britischen Museum aufbewahrt. Zitat aus den „Alten Pflichten“: „Freimaurer arbeiten an der Errichtung des auf Weisheit, Stärke und Schönheit gegründeten Tempels der allgemeinen Menschenliebe“.
Viele bekannte Persönlichkeiten im 18. Jahrhundert waren Freimaurer und haben sich über die Freimaurerei geäußert. So der Br. Friedrich der Große, der 1738 noch als preußischer Kronprinz in Braunschweig als Freimaurer aufgenommen wurde: „Freimaurerei ist ein Mittel, die Menschen als Glieder der Gesellschaft höher zu bilden, sie tugendhafter und wohltätiger zu machen.“
Schließlich der Br. Gotthold Ephraim Lessing „Maurer ist jeder, der sein eigenes Leben ausbaut. damit er zur Vollendung des Kunstwerks des ganzen Menschheitslebens beitragen könne. Zum Besten der Menschheit kann niemand beitragen, der nicht aus sich selbst macht, was aus ihm werden kann und soll.“
In diesen Zitaten erschließen sich ganz besonders die Verbindungen zwischen Freimaurerei und Aufklärung.
Das optimistische Streben der Aufklärung und ihr Vertrauen in die unzerstörbaren menschlichen Anlagen zum Guten hin kommen besonders gut zum Ausdruck in einigen Texten und musikalischen Klassikern, die unser Bruder Wolfgang Amadeus Mozart komponiert hat. Insbesondere sind dies die so genannte Freimaurerkantate und etliches aus der Zauberflöte, wie etwa die Arie des Sarastro „In diesen heiligen Hallen“.
Allein in Wien gab es in dieser Zelt acht Logen mit etwa 1.000 Brüdern. Die Loge „Zur Wohltätigkeit“ wurde 1783 gegründet. Sie war eine der kleinsten Logen in Wien und arbeitete im Zinnendorfschen Ritual wie in der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland. Hier wurde Wolfgang Amadeus Mozart am Dienstag dem 14. Dezember 1784, im Haus „Zum rothen Krebsen“, in Anwesenheit von etwa 50 Brüdern, aufgenommen. Mozart hat nach übereinstimmender Meinung verschiedener Autoren seine Aufnahme in unsere Gemeinschaft sehr intensiv erlebt. Die Bedeutung dieses Erlebnisses schlug sich nicht nur in seinen eigentlichen freimaurerischen Kompositionen wieder, sondern auch in einer ganzen Reihe von anderen Werken, die nur verständlich werden, wenn man den freimaurerischen Hintergrund kennt.
Am 30. September 1791 leitete Mozart die Erstaufführung der „Zauberflöte“, die eine unsterbliche Hymne auf die Ideale der Freimaurerei darstellt. Zum letzten Mal in seinem Leben betrat Mozart am 18. November 1791 eine Freimaurerloge. An diesem Tag nahm er an der Einweihung eines neuen Tempels der Loge „Zur gekrönten Hoffnung“ teil und führte seine Kantate „Laut verkündet unsere Freude“ auf, die er drei Tage vorher fertig gestellt hatte. Die Brüder waren sehr begeistert, so dass er freudestrahlend nach Hause kam und seiner Frau Constanze gegenüber sagte: „Habe ich doch gewusst, dass ich nie etwas Besseres geschrieben habe; ich glaube, dies ist das schönste meiner Werke.“ Am 20. November 1791 erkrankte Mozart. Nur 15 Tage später schließlich ging er schon in den ewigen Osten ein.
Die so genannte „Königliche Kunst“ soll mit Hilfe der freimaurerischen Symbolik zur Humanität erziehen, zur ehrlichen Selbsterkenntnis führen und, daraus resultierend, den Weg zu einer harmonischen Lebensführung im Umgang mit anderen Menschen aufzeigen.
Das klingt zunächst sehr allgemein, ist aber tatsächlich die Grundlage für unsere heutige bürgerliche Gesellschaft. Aufklärung und Freimaurerei kann man sicher nicht gleichsetzen, aber es gibt viele Schnittmengen.