Eine der freimaurerischen Tugenden ist die Barmherzigkeit. Die Mitglieder der Johannisloge "Zur Bruderliebe an der Nordsee" zu Husum bemühen sich darum, in ihrem Leben diesem Anspruch gerecht zu werden. Ein Beispiel für gelebte Barmherzigkeit ist, daß sie bei jedem ihrer Treffen einen selbst gewählten Geldbetrag für soziale Zwecke abgeben. Nun war es wieder an der Zeit, Geld aus dieser Kaße auszuschütten, damit dies der Unterstützung von Bedürftigen zu Gute kommt. Deshalb entschied sich die Johannisloge dafür, 1250 € an die Husumer Tafel zu spenden. "Die Husumer Tafel leistet ganz direkte Hilfe für Menschen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. Ehrenamtliche sorgen dafür, daß Lebensmittel zu denen gelangen, die diese dringend benötigen. Wir unterstützen gerne diese wertvolle Arbeit", sagt Klaus Lüking, Logenmeister der Johannisloge "Zur Bruderliebe an der Nordsee".
Karl-Heinz Häuber, Leiter der Husumer Tafel, nutzte die übergabe der Spende dafür, ausführlich über die Arbeit der Husumer Tafel aufzuklären. Rund 1500 Haushalte (die insgesamt ca. 3300 Menschen umfaßen) sind als Kunden der vier Tafeln in Husum, Bredstedt, Niebüll und Leck registriert. In der Husumer Friedenskirche werden wöchentlich Lebensmittel an circa 275 Haushalte ausgegeben, in Bredstedt an ca. 145 Haushalte, in Leck und mit der mobilen Tafel werden jeweils etwa 70 Haushalte pro Woche mit Lebensmitteln versorgt.
"Die meisten Leute sehen nur, daß wir Lebensmittel verteilen. Man kann die Tafel aber auch als kleines Logistik-Unternehmen betrachten", erklärt Häuber. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind von Montag bis Freitag in Husum und Umgebung unterwegs, um Lebensmittel einzusammeln, die übrig geblieben, aber noch gut sind. Als Beispiel benennt Häuber eine Bäckerei im nördlichen Nordfriesland, die häufig "zu viel" backt, so daß sie einen Teil der Produkte an die Husumer Tafel abgeben kann. Regelmäßig erreichen große Warenlieferungen von überregionalen Unternehmen das Zentrallager der schleswig-holsteinischen Tafeln in Neumünster, die von dort aus auf die einzelnen Tafeln aufgeteilt werden. Die dabei entstehenden Kosten, u.a. für die Fahrzeuge und die Räumlichkeiten, werden vollständig durch Spenden und Zuwendungen getragen.
Karl-Heinz Häuber war Gastronom in Husum. Er erzählt davon, daß die Corona-Zeit ihn vor existenzielle Fragen stellte: "Wie geht es jetzt weiter mit der Gastronomie?" Häuber entschied sich in dieser Zeit dafür, in Rente zu gehen und sich der Husumer Tafel zu widmen, die er seitdem leitet. Hilfreich bei seiner Arbeit sei die Vernetzung mit Zulieferern. "Man muß die Leute kennen, man braucht Connections", sagt Häuber. Durch persönliche Ansprache gelänge es immer wieder, Betriebe davon zu überzeugen, übrig gebliebene Lebensmittel an die Tafel zu geben, wo sie gebraucht werden, anstatt diese zu entsorgen. "Charly" Häuber bereut seine Entscheidung zu Gunsten der Tafel nicht: "Die Arbeit macht einen Riesenspaß." Für die rund 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Husumer Tafel und ihre Kunden ist die Friedenskirche, in der sich die Ausgabestelle für die Lebensmittel befindet, auch ein sozialer Treffpunkt. Die ehrenamtlichen Helfer sind häufig Ruheständler, die nach Jahrzehnten im Berufsleben ihre Arbeitskraft zum Wohle der Menschen einsetzen möchten, die auf Hilfe angewiesen sind. Träger der Husumer Tafel ist das Diakonische Werk.
Spendenkonto: TAFEL Husum und die mobile TAFEL: DE77 2175 0000 0106 1673 72
Kontakt: Karl-Heinz Häuber, Mobil: 0151 27168705, E-Mail: karl-heinz.haeuber@dw-husum.de